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JUVE (Marc Chmielewski)

FPS will mit DLA-Partner Kartellrechtspraxis aufbauen

FPS Fritze Wicke Seelig zählt mit 130 Anwältinnen und Anwälten an vier Standorten zu den größeren deutschen Mittelstandskanzleien, aber eine Kartellrechtspraxis hat sie nicht. Das soll sich nun ändern: Zum Juni ist Dr. Jan Dreyer (53) aus dem Kölner Büro von DLA Piper zu FPS nach Düsseldorf gewechselt.



Dreyer hatte seine Karriere im Jahr 2000 bei Clifford Chance in Düsseldorf begonnen, 2006 wurde er dort Counsel. 2007 wechselte er als Partner und erster Kartellrechtler in das damals noch junge Kölner Büro von DLA Piper. Von dort aus begleitete er in den folgenden Jahren vor allem Fusionskontrollen und Kartellverfahren. Branchenschwerpunkte von Dreyer sind Touristik, Handel, Pharma und Energie.


In einem 2018 abgeschlossenen Bußgeldverfahren des Bundeskartellamts begleitete Dreyer etwa den Edelstahlhersteller Georgsmarienhütte. Bei DLA stand Dreyer zuletzt dem Regionalanbieter EWE bei einem Glasfaser-Joint-Venture mit der Deutschen Telekom zur Seite, das vom Kartellamt 2019 freigegeben worden war, nun aber den BGH beschäftigt: Konkurrentin Vodafone hat die Freigabeentscheidung vor dem OLG Düsseldorf erfolgreich angegriffen. Der letztlich untersagte DSD/Remondis-Deal ist ein weiteres Beispiel für eine komplexe Fusionskontrolle, an der Dreyer beteiligt war – in diesem Fall für den beigeladenen Entsorger Noventiz.



Wiederaufbau in Düsseldorf


FPS verfügt über eine angesehene Praxis im Marken- und Wettbewerbsrecht, deren Partner auch zu kartellrechtlichen Fragen beraten. Allein auf Kartellrecht fokussierte Anwältinnen oder Anwälte gibt es in der FPS-Partnerschaft bisher nicht. Anknüpfungspunkte für Fusionskontrollspezialisten bestehen allerdings: Die Kanzlei berät vorwiegend mittelständische Mandanten bei Transaktionen und verfügt insbesondere am Standort Frankfurt über eine Venture-Capital-Praxis.


Zum Düsseldorfer FPS-Büro gehören aktuell sieben Anwältinnen und Anwälte mit den Schwerpunkten Gesellschaftsrecht/M&A, Bank- und Finanzrecht, Immobilien- und Baurecht. Dreyers Zugang folgt auf mehrere Abgänge vor allem im Gesellschaftsrecht über die vergangenen Jahre.

Verstärkt hat sich FPS allerdings zuletzt in Berlin: Ins dortige Büro wechselte der Notar Dr. Olaf Kreißl (56) von SKW Schwarz zum Mai als Partner. Er berät schwerpunktmäßig im Immobilienrecht und ist bereits der fünfte Notar am FPS-Standort Berlin. Erst im Januar war Steffen König von CMS Hasche Sigle zum Team gestoßen, er berät als Notar vorwiegend im Gesellschaftsrecht.

DLA hat ihre deutsche Kartellrechtspraxis in den vergangenen Jahren weitgehend umgebaut: 2018 wechselte der Frankfurter Dr. Michael Holzhäuser zu Ashurst, der Brüsseler Partner Dr. Bertold Bär-Bouyssière ging 2021 als of Counsel zu Dentons. Dafür ernannte die Kanzlei 2019 den Frankfurter Counsel Semin O zum Partner, Ende vergangenen Jahres kam in Hamburg Dr. Justus Herrlinger von White & Case als Quereinsteiger zu DLA. Die Praxis besteht nach Dreyers Abgang aus drei Partnern, zwei Counseln und etwa zehn Associates. In Köln verbleiben der Counsel Dr. Enno Ahlenstiel und eine Associate.

Anmerkung der Redaktion: Wir haben den Beitrag am 7. Juni um Details zum Berliner FPS-Notariat ergänzt.






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