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JUVE (Eva Lienemann)

Umfrage: Associates bleiben trotz Corona wechselwillig

Neue Auswertungen der azur-Associate-Umfrage zeigen: Die Wechselbereitschaft der jungen Anwälte ist wegen Corona nicht kleiner geworden. Anzeichen eines in Corona-Zeiten gestiegenen Sicherheitsbedürfnisses bei den Nachwuchsanwälten gibt es nicht. Und auch gearbeitet wurde in fast allen Bereichen so lange wie eh und je.



Rund 27 Prozent, also etwas mehr als ein Viertel der befragten Associates, waren und sind weiterhin auf dem Sprung, denken also ernsthaft über einen Arbeitgeberwechsel nach. Bei der entspannten Grundhaltung der Nachwuchsanwälte ist dieses Ergebnis fast kein Wunder: Mehr als die Hälfte der Befragten machen sich der Umfrage zufolge „gar keine“ Sorgen um die berufliche Zukunft.

Das war zu Beginn der Pandemie noch anders: Bei einer JUVE-Corona-Umfrage im Frühjahr 2020, also während des ersten Lockdowns, gaben noch rund 70 Prozent der befragten Associates an, sich „ein wenig“ oder „stark“ Sorgen um ihre Zukunft zu machen.



Minimaler Auslastungsknick


Was die Arbeitszeiten der angestellten Anwälte angeht, so bleibt die Auslastung trotz der Krise hoch – und das über alle Rechtsbereiche hinweg. Im Durchschnitt verbrachten die befragten Associates mehr als 50 Wochenstunden am Schreibtisch. Die tatsächlich erbrachte Stundenlast deckt sich dabei auch mit der gefühlten Arbeitsbelastung: So gab in der Umfrage die Mehrheit der Associates an, ihre Arbeitslast sei im Vergleich zum Vorjahr gestiegen oder zumindest gleich geblieben.


Allerdings gibt es Ausnahmen, und die betreffen das Transaktionsgeschäft. Vor allem im Frühjahr 2020 gab es für Transaktionsanwälte weniger zu tun. Dieser minimale Auslastungsknick schlägt sich auch in den Angaben zur Arbeitszeit in der Umfrage nieder. M&A und Private Equity, lange Jahre auf den oberen Plätzen der Arbeitszeiten-Tabelle, sind aktuell abgestiegen. Andererseits gab es auch leichte Zuwächse in Bereichen wie Insolvenz und Restrukturierung. Dennoch: Die Unterschiede sind minimal, gearbeitet wurde offenbar so viel wie eh und je.



Auch das Management ist optimistisch


Optimistisch in die Zukunft blickt man offenbar auch im Kanzleimanagement. Mehr als 300 Arbeitgeber äußern sich gegenüber JUVE zu ihren für 2021 geplanten Neueinstellungen. Und auch hier bleibt einmal mehr der Corona-Effekt aus: Insgesamt planen die Kanzleien mit annähernd der gleichen Zahl an Neueinstellungen für 2021 wie auch schon für 2020.


Selbst zwischen den Kanzleitypen zeigen sich keine Unterschiede. So planen auch US- und UK-Kanzleien, die in der Pandemie oft striktere Personalmaßnahmen umsetzten, weitestgehend mit derselben Anzahl an Neueinstellungen wie im Jahr vor Ausbruch der Pandemie. Bleibt unterm Strich nur die Frage: War was?

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